
Nachhaltiges Handeln ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Neben ökonomischen und nutzungsbezogenen Aspekten wird so auch die Beachtung der planetaren Grenzen sowie Verteilungs- und Generationengerechtigkeit zur Grundlage von Entscheidungen.
Seit dem 1. Juli 2021 werden das nachhaltige Bauen und die Nachhaltigkeitszertifizierung als Instrument der Qualitätssicherung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gefördert.
Die Voraussetzung für eine Förderung ist die Auszeichnung des Bauvorhabens mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG).
Die Kriterien und Bedingungen für das Qualitätssiegel werden durch die Bundesregierung, vertreten durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), festgelegt.
Mit der Neuauflage der BEG-Neubauförderung im Jahr 2023 wird eine klimapolitisch ambitionierte, ganzheitlich orientierte Förderung für den Neubau und die Modernisierung von Gebäuden angestrebt.
Grundvoraussetzung für die Verleihung des QNG ist eine Zertifizierung mit einem registrierten Bewertungssystem für nachhaltiges Bauen. Seit 2007 bestehen Bewertungssysteme für nachhaltiges Bauen, um die Qualitäten von Gebäuden ganzheitlich bewerten zu können. Das QNG baut auf die in Deutschland bestehenden Bewertungssysteme auf und ergänzt diese durch „Besondere Anforderungen“.
registrierte Bewertungssysteme QNG-WG23
Zertifizierungsstellen für registrierte Bewertungssysteme
BiRN Bewertungssystem Nachhaltiger Kleinwohnhausbau (BNK_V1.0)
oder
DGNB System, Version 2013
oder
DGNB System, Version 2018
oder
Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau (NaWoh V3.1)
Siegelvariante QNG-NW23
Kerngedanke des nachhaltigen Bauens ist es, die unterschiedlichen Interessen in Einklang zu bringen und die an Gebäude gestellten, vielschichtigen und komplexen Anforderungen bestmöglich zu erfüllen. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Anforderungen und unterschiedlicher Perspektiven entstehen qualitätvolle Gebäude, die gerne genutzt und wertgeschätzt werden, lange Bestand haben, wertstabil und zukunftssicher sind.
Bauherren/Bauherrinnen, die ein Gebäude auf dem Niveau des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude realisieren, können demonstrieren, dass sie in besonderer Weise Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt übernehmen. Mit den Zertifizierungsunterlagen erhalten sie eine ausführliche Dokumentation relevanter Qualitäten und Eigenschaften ihres Gebäudes und weisen nach wie sich ihr Gebäude vom Marktdurchschnitt unterscheidet.
Als Förderinstrument trägt das Qualitätssiegel zur Verbesserung der Transparenz im Immobilienmarkt bei und ist ein Beispiel für Maßnahmen und Instrumente des Bundes, die zum Erreichen von Zielen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie beitragen.